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Impressionen des Trainingslagers am Hochkar 2017 aus der Sicht eines TaoTao
Geschrieben von Vienna Racket Club Badminton
"Provoziert mich nicht, ihr wisst was ihr morgen davon habt!" - Zitat Philip Katsaros nach verlorener Pokerrunde.
Die neue Saison beginnt und es fand vom 31. August bis 3. September das Hochkartrainingscamp 2017 statt. Mit an Bord waren natürlich wieder unsere beiden Trainer Michael Lahnsteiner und Philip Katsaros. Insgesamt fanden 18 Teilnehmer ihren Weg in das JUFA Hotel Hochkar auf 1500m Seehöhe.
Ich durfte heuer das erste Mal dabei sein, und habe mich als Passagier gemeinsam mit Daniel bei den Geschwistern Wagner eingeschlichen. Die Ankunft war begleitet von schönem Wetter und mit wunderbarem Ausblick auf grüne Wiesen. So begann unsere erste Vormittagseinheit bei strahlendem Sonnenschein auf dem Basketballcourt im Freien, wobei ich meinen Vornamen Michael zugunsten von Michi Wagner und Trainer Michi Lahnsteiner opferte und mich für den Rest des Camps TaoTao nennen ließ, um Verwechslungen zu vermeiden. Kleine Aufwärmübungen in Form von Ballwurfstafetten, Laufübungen und Ausfallschrittfolgen waren angesagt, um uns untereinander ein wenig besser kennen zu lernen. Das sollte an dem Wochenende aber auch schon die letzte Einheit sein, in der wir noch etwas entlang des Horizonts sehen sollten. Der liebe Wettergott war uns dieses Jahr leider nicht gut gesonnen und so schickte er uns ein paar Stunden später einen starken Hagelsturm, der so ziemlich alle Autos der Teilnehmer ramponierte (tut mir Leid, hier alte Wunden wieder aufzureißen XS). Auch in den restlichen Tagen waren regenfreie und nebellose Aussichten sehr rar.
Nichtsdestotrotz schufteten wir am ersten Tag während einer längeren Nachmittagseinheit auch noch in der Halle. Es standen Neutralisierungsschläge - Vorhand vom Hinterfeld - auf dem Programm. Schnelle Bälle, aufgrund der Höhenlage, machten so manchen Clear ziemlich schwer zu erreichen und die Puste ging mir persönlich schneller aus, als an so manch anderen Tagen. Rallies mit Schwerpunkt Ballsicherheit rundeten den Tag ab. Danach wartete das Essen schon in der Küche, das über die Tage immer ausgezeichnet schmeckte (vorausgesetzt die Rezeptionistin wusste wann wir essen gehen durften). Der Abend wurde mit einer netten Runde Kegeln abgerundet. Dabei duellierten sich die Teams der Trainer Philip gegen Michi, wobei sich gleich herauskristallisierte, die Asiaten schwächeln hier. Und so waren Ronny und ich die Sargnägel unserer Teams und wurden für jeden umgeschmissenen Kegel frenetisch angefeuert, auch von den süßen Kindern von Xin. Dabei wurden Massagerituale, Schlachtrufe, etc. eingesetzt, bzw. wurde bewusst versucht den Gegner mit Ablenkungsmanövern zu verwirren. Ich war mit dem Zählen aus dem Tritt geraten, wer schlussendlich gewonnen hatte, aber ich sag mal, wir einigten uns auf ein Unentschieden :D.
Der zweite Tag begann mit Muskelkater an jeder Körperregion und ich weiß, es erging jedem anderen genauso, auch wenn es nicht jeder zugeben wollte (ok abgesehen von Johannes, der fragte, wie wir alle so motiviert sein konnten). Das Frühstück war gefährlich, zum einen wollte man sich doch mit den Köstlichkeiten vollstopfen, andererseits fand immer bereits um 8 Uhr morgens die erste Trainingseinheit statt. Somit ging es durch einen langen Gang in Richtung Halle, vorbei an der zweiten Sporthalle, wobei ein kurzer längerer Blick auf die Volleyballerinnen nicht fehlen durfte. Zum Leidwesen aller mussten wir feststellen, dass ein Feld sich von einem Leck in der Decke heimsuchen ließ (Hagel sei Dank) und sich langsam aber sicher eine Pfütze bildete (die auch mich einmal flachlegte, aber hey das passiert mir ja nicht oft!!). So wiederholten wir eben mit nur 5 1/2 Feldern das am vorigen Tag Erlernte und begannen dann mit Netztraining für das Doppel, in Form von Ablegen und Töten (Bälle, keine Menschen um Gotteswillen). Zum Abschluss der Session standen die ersten Spiele auf dem Programm, jeweils ein Satz, eingeteilt durch die Trainer und somit sehr ausgeglichen. Das war's dann auch wieder mit dem Vormittag und so ging es wieder zum langersehnten Mittagsessen und einer kurzen Erholungsphase, die Daniel in unserem Zimmer oft genug im Bett verbrachte. Wir wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht, welchen Horror Philip und Michi uns vorbereitet hatten.
Nach einem Schäferstündchen ging es nachmittags weiter mit dem Doppeltraining mit Spezialisierung am Netz, aber das Highlight kam danach unter dem Decknamen "Fitnesstraining". Und so begann das Leiden mit anhaltenden Tappings mit Ausfallsschritten in die Verteidigung oder zum Balltöten, je nachdem wozu Michi und Philip Lust hatten uns zu treiben, Hauptsache wir beendeten den Nachmittag wie aus dem Schwimmbad herausgekrochen. Als sei das noch nicht genug, schaffte es wirklich noch ein Teil der Teilnehmer den Abend mit Tischtennis und Ringelspielen (RINGEL MIT LAUFEN!!!!!!!) zu verbringen. Crazy die Leute, mal abgesehen davon, dass Michi Lahnsteiner auch bewies, dass er nicht nur des Badmintons mächtig war und uns alle im Tischtennis schlussendlich abservierte (Gerüchte sagen Xin und Nadja hätten ihn geschlagen, wer weiß?). Damit war der Tag aber noch nicht abgeschlossen. Mit einer, von Veronika verlangten Partie Extrem-UNO klatschten wir uns die Hände rot und ließen den Abend schlussendlich mit einer nächtlichen Pokerpartie abklingen, wobei Michi W. seinen Wolf im unschuldigen Schafspelz zeigte und uns alle um 1-2 Euro abzockte.
Tag Drei brach an und ich dachte meine Knochen brachen gleich mit. Vor dem Frühstück eine Magnesiumtablette geschluckt, jedes Gelenk und Muskel mit Tigerbalsam vollgeschmiert (und Steffi Sonnbichler und Maximilien auch gleich mit, damit ich nicht das einzige stinkende Exemplar war) ein paar Bratwürstel und Speck zum Frühstück reingehauen und schon ging es los. Es stand wieder Einzeltraining am Programm, diesmal mit Rückhand Hinterfeld Neutralisierung. Wobei sich hier bei weniger geübten Händen schon schwerere Defizite aufzeigten, als noch bei der Vorhand. Danach waren wieder Matches angesagt. Bei einem dieser Matches machte sich die liebe Steffi S. einmal hinter mir klein, worauf ich ihr ein blaues Auge bescherte und noch zusätzlich auf sie drauf flog. Wolfgang und Ronny kniffen als Gegner die Augen zu und Trainer Michi war sich nicht sicher, warum wir beide uns am Boden herumrollten. Ähm....sorry :O..... Ich habe zu dem Zeitpunkt auch Schmerzen davongetragen, seelische – ein Mädchen mit einem Footballtackling niedermähen, schmerzt sehr an der Männerehre. Zum Glück grinste mich die Grinsekatze zum Mittagessen wieder an, auch immer mit der Erinnerung, ich möge meinen Schläger bitte nicht mehr gegen sie erheben. Ich glaube für die nächsten Doppelspiele in naher Zukunft wird sie mich wohl aus Sicherheitsgründen meiden.
Der Nachmittag beschäftigte uns wieder mal mit Doppeltraining. Wir durften von den Defensivkünsten unserer Trainer lernen, wobei wir hoch verteidigen mussten und danach mit Übungen für flache Verteidigungsbälle und Drives nachlegten. Wieder eine anstrengende Einheit, aber wo bliebe der Spaß am letzten vollen Tag, wenn wir diesen nicht wieder mit einer Ausdauereinheit abschlössen. 30 Sekunden Einheiten und 30 Sekunden Pause mit diversen Übungen wie Burpees, Kniehebelläufe, Strecksprüngen, Tappings, Steigerungsläufen etc. bis uns die Beine abfielen. Und das für die ganz Motivierten bis zu drei Mal.
Wenig überraschend, dass sich viele nach dem Abendessen in der Sauna zum Erholen wiederfanden, wo Steffi Wagner mit Ronny und mir Pläne schmiedeten, wie wir die Herrschaft über alle Meisterschaften an uns reißen kön....ok anderes Thema. Wir durften Maximilien beim Aufguss mit schwingendem Handtuch bewundern und uns von Philip über die Aussichten in den Bundesligen einweihen lassen. Danach war das Fußballländermatch Wales-Österreich angesagt, welches wir uns in geschlossener Gruppe ansahen, ich aber liebend gerne wieder aus dem Gedächtnis streichen würde. Vor dem Heidi gehen, ging es ein letztes Mal in die nächtliche Pokerrunde, (diesmal ich mit meiner bunten kurzen Heterohose und durchsichtigen Sonnenbrille, nur um die Gegner zu verwirren) wo wir diesmal dem Philip unsere Opfergaben für ein gnädiges Training am nächsten Tag leisten mussten (sogar mit einem Straight Flush von Daniel!!!).
Und so kam es, das letzte Training vor der Abreise, mit Schwerpunkt getäuschte Smashes aka Drops und später in Kombination mit den an den vorigen Tagen gelernten Neutralisierungsbällen. Nach den Übungen, die auch hin und wieder von neugierigen Blicken der Volleyballdamen oder Handballkindern verfolgt worden waren, kam es zu den letzten Matchpartien, wobei hier meine Flasche schon ziemlich leer war. Wir schleppten uns mit Mühe aus den Zimmern, um zu unserem letzten Mittagsmahl zu kommen, wo wir den beiden Trainern für ein gelungenes Camp gratulierten. Ich hörte von gewissen Stimmen, dass die beiden die Intensität für nächstes Jahr gerne verdoppeln dürfen, noch stehen wir :D. Der Dank gilt natürlich auch unserer besten Steffi Wagner, die sich wieder mit all dem organisatorischen Zeugs herumschlagen durfte. So verließen wir das Hochkar im Gegensatz zur sonnig fröhlichen Ankunft, mit einer etwas wehmütigen regnerischen Abfahrt..........
Liebe Grüße M.T.